Ihre Logopädie im Brixental – Westendorf
Was ist Logopädie?
Logopädie beschäftigt sich mit der Vorbeugung, Erfassung, Beratung und Therapie bei sprachlichen Defiziten.
Folgende Störungen werden in unserer Praxis behandelt:
Sprachentwicklungsverzögerungen oder -störungen bei Kindern
Dyslalien: Ein oder mehrere Laute werden nicht oder nicht richtig gebildet z.B. „Schule“ wird zur „Sule“ oder „Gans“ wird zur „Dans“.
Dysgrammatismus: Schwierigkeiten bei der Bildung von grammatikalisch korrekten Sätzen. Das heißt bei der richtigen Verwendung des Verbs, der richtigen Zeiten und/oder Fälle, der korrekten Verwendung von Präpositionen und/ oder Artikeln, sowie bei der Einzahl/ Mehrzahlbildung. z.b.: „Ich in die Schule gehen“ oder „Du trinken“.
Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung: Geht meist mit der Dyslalie und dem Dysgrammatismus einher, ist aber auch isoliert zu beobachten. Kinder sind dann meist sehr unaufmerksam, erlernen neue Buchstaben nur sehr schwer oder haben Schwierigkeiten beim Diktat, da sie sich gerade Gehörtes nur schwer merken oder bestimmte Laute nicht herausfiltern können.
Stimmstörungen bei Kindern und Erwachsenen
Entstehen bei Überbelastung der Stimme (häufig in Berufen zu beobachten bei denen viel gesprochen wird, z.B.: bei Lehrern) oder nach einer Operation im Kehlkopfbereich. Stimmstörungen können aber auch aufgrund psychischer Beschwerden auftreten.
Stimmstörungen äußern sich meist durch Heiserkeit, die nicht mehr weg geht, oder einem „Kloßgefühl“ im Hals. Weitere Anzeichen sind ein veränderter Stimmklang, Sprechanstrengung oder ein „Räusperzwang“.
Stottern
Stottern ist eine Störung der Sprechflüssigkeit. Der Redefluss wird unterbrochen. Die stotternde Person weiß, was sie sagen möchte, doch sie schafft es nicht, die Sprechbewegungen in dem Moment umzusetzen. Symptome des Stotterns sind Lautwiederholungen („B-b-b-b-all“), Lautdehnungen („ooooooben“) und Blockierungen, also z.B. ein Stimmstopp vor einem Wort („——Topf“).
Zusätzlich können begleitende körperliche und emotionale Symptome auftreten, wie z.B. Anspannung der Gesichts- und Rumpfmuskulatur, Mitbewegungen des Kopfes, Abbruch des Blickkontakts oder das Vermeiden von bestimmten Sprechsituationen, Buchstaben und Wörtern. Die Symptomatik kann schon zu Beginn des Stotterns sehr ausgeprägt sein, kann aber auch schleichend zunehmen.
Typisch für den Verlauf ist der Wechsel von symptomarmen Phasen mit Episoden stärkerer Symptomatik. Ebenso typisch ist, dass das Stottern in unterschiedlichen Situationen und bei unterschiedlichen Personen verschieden ausgeprägt ist.
Poltern
Poltern ist eine Sprechstörung, die in der Öffentlichkeit noch ziemlich unbekannt ist. Die Ursachenforschung zum Poltern steckt noch in den Kinderschuhen. Allgemeiner Konsens besteht aber darin, dass es eine genetische Komponente gibt. Jungen sind wesentlich häufiger als Mädchen betroffen und Poltern (oft kombiniert mit Stottern oder einer Sprachentwicklungsstörung) tritt oft über mehrere Generationen innerhalb einer Familie auf. Poltern ist keine psychische Störung, obgleich ungünstige familiäre und soziale Einflüsse die Symptomatik verstärken können.
Kernsymptomatik des Polterns: Es kommt zu Auslassungen und Verschmelzungen von Lautfolgen und Wörtern, Lautersetzungen und Lautveränderungen, die häufig zur Unverständlichkeit von Äußerungen führen. Das Sprechtempo kann durchgehend zu hoch, oder irregulär schwankend sein. Häufig treten zusätzlich Unflüssigkeiten in Form von Silben-, Wort-, Laut- oder Satzteilwiederholungen auf.
Mit dem Poltern können außerdem eine fehlerhafte Grammatik, ein verminderter Wortschatz und Störungen der Wortfindung einhergehen. Menschen mit einer Poltersymptomatik gelingt es meist nicht ihre Redeinhalte für den Gesprächspartner richtig verständlich zu gliedern. Es fällt ihnen schwer über längere Zeit zuzuhören noch können sie sich selber zuhören um zu reflektieren, ob das Gesprochene fehlerhaft war oder nicht.
Facialislähmung (Facialisparese)
Der 7. Hirnnerv (Nervus Facialis) ist für die Versorgung der mimischen Muskulatur zuständig. Die Lähmung betrifft meist nur eine Gesichtshälfte.
Symptome sind z.B.: hängender Mundwinkel, erschwerte Aussprache, fehlender Lippenschluß, Speichelaustritt oder Nahrungsaustritt beim Essen und fehlendes Spürempfinden.
Lese- und Rechtschreibschwächen
Betroffene verfügen über eine normale bis überdurchschnittliche Intelligenz. Diese Intelligenz steht im Kontrast zu den Leistungen in den Teilbereichen Lesen, Schreiben und Rechtschreiben.
Bei der Leseschwäche finden sich Schwierigkeiten bei der Lesefertigkeit, dem Lesetempo und der Fehleranzahl, sowie beim Lesesinnverständnis und der Betonung bei gelesenen Wörtern. Ähnlich verhält es sich bei der Rechtschreibschwäche.
Schluckstörungen im Zusammenhang mit kieferorthopädischen Behandlungen (Myofunktionelle Störung)
Eine myofunktionelle Störung ist Folge eines muskulären Ungleichgewichts, d.h. manche Muskeln der Gesichts- und Schluckmuskulatur sind sehr aktiv, andere zu wenig.
So fallen die Kinder/ Erwachsene z.B. dadurch auf, dass ihr Mund oft offen steht (zu geringe Kiefer- bzw. Lippenaktivität), sie wenig Mimik aufweisen (zu geringe Aktivität der Gesichtsmuskulatur), und dass ihr Kinn beim Schluckvorgang gekräuselt aussieht (zu starke Aktivität des Kinnmuskels).
Häufig zeigen Kinder/ Erwachsene auch noch ein frühkindliches Schluckmuster, das im Verlauf der Entwicklung nicht durch ein normales Schluckmuster ersetzt wurde. Probleme fallen oft erst spät auf, wenn z.B. ein Kieferorthopäde die Zahn- bzw. Kieferstellung korrigieren möchte. Die Betroffenen zeigen ein ungünstiges Schluckverhalten, bei dem im Wesentlichen die Zunge beim Schluckvorgang zu stark gegen die Zähne presst.
Eine Kieferkorrektur seitens der Ärzte hilft dann meist nur kurz nach Abschluss der Behandlung oder die Behandlung ist gar nicht oder nur teilweise wirksam, wenn das fehlerhafte Schluckmuster nicht behandelt wird.
Logopädische Nachbetreuung nach CI-Operation bei Kindern und Erwachsenen
Ein Cochlea-Implantat (CI) System hilft Menschen mit schwerer bis hochgradiger Schallempfindungsschwerhörigkeit wieder hören zu können. Bei dieser Art von Hörverlust stellen Hörgeräte nämlich keine ausreichende oder gar keine Lösung dar.
Bei der logopädischen Nachbetreuung wird der Schwerpunkt der Therapie darauf gelegt, die neu bzw. wieder erworbene Fähigkeit zu Hören, zu verbessern. Dazu gehören systematische Hörübungen wie die Unterscheidung von Instrumenten, Tonhöhenunterscheidung, Silbenlängendiskriminierung, das Heraushören von Vokalen, Konsonanten, Zahlen und Wörtern sowie ein Satz- und Texttraining zusammen mit dem Patienten.